Die Erfolgsgeschichte der Kisag AG begann in einer Zeit, als die Technologie im Bereich Küchengeräte noch in den Kinderschuhen steckte. Vor rund 70 Jahren wurde der Familienbetrieb in Bellach bei Solothurn gegründet. Rasch wurden die Kisag Geräte für viele Schweizer Haushalte und die Gastronomie unverzichtbar: der Dampfkochtopf mit einem anfangs der 1950er-Jahre patentierten Überdruckventil, Bratpfannen mit eingebautem Thermometer oder der patentierte Kisag-Bläser zur Herstellung von Schlagrahm mit einem eigens entwickelten Kapselsystem. Aus der anfänglichen Metallgiesserei heraus wurde im Zuge von Neuentwicklungen die Fertigung angepasst. Nebst der Metallverarbeitung wurde die Kunststoffverarbeitung im Zusammenhang mit Sortimentserweiterungen im Bereich Küchenhelfer ausgebaut. Durch diese Fertigungstiefe sichert Kisag als Hersteller die Qualität ihrer Produkte zu einem interessanten Preis-Leistungsverhältnis. Das Unternehmen wird heute in zweiter Generation geführt, exportiert Waren in rund 20 Länder und produziert auch OEM-Produkte für bekannte andere Marken.

Ausgangslage

Die Kisag AG arbeitet seit Jahren mit einer bestehenden, sehr umfangreichen ERP-Lösung. Da diese Software nicht mehr weiterentwickelt wird, sah sich das Unternehmen veranlasst, mittelfristig eine neue Lösung zu evaluieren. Hinzu kam, dass das vorhandene ERP-System nicht in der Lage war, einen Online-Shop zu integrieren. Damit fehlte ein wesentlicher Bestandteil für die Marktbearbeitung in Deutschland. Bei Kisag hatte man sich nämlich entschieden, Deutschland als ersten Markt mit einem Online-Shop zu bedienen. Die ideale Lösung dazu sah man in einer Gesamtlösung, welche sowohl über ERP-Funktionen als auch über einen Online-Shop verfügte.

ZielsetzungBild Kisag

Rüsten, kochen, backen, servieren – wer in einer professionellen Küche oder bei sich zu Hause Gäste verwöhnen will, weiss die Vorteile der Kisag-Produkte zu schätzen. Das Sortiment umfasst eine Vielzahl von Geräten, Apparaten und Küchenhelfern. Abnehmer sind Kunden in über 30 Ländern. Dabei handelt es sich vorwiegend um Fachhändler. Um den Kunden nebst dem Kauf im stationären Handel auch den Online-Einkauf zu ermöglichen, hat sich die Kisag AG entschlossen, mit dem Webshop einen zusätzlichen Vertriebskanal zu schaffen und so den heutigen Kundenerwartungen noch besser zu entsprechen. Als Pilotmarkt wurde Deutschland gewählt. Dabei ging es nicht nur um die Realisierung des Webshops. Auch die Wahl des künftigen ERP-Systems wurde berücksichtigt, da die bestehende Lösung über kurz oder lang zur Disposition stand. Ziel war es daher, eine Software zu finden, welche sowohl die ERP-Anforderungen abdecken konnte als auch über einen integrierten Online-Shop mit geeignetem Funktionsumfang verfügte.

Vorgehen

Auf Empfehlung des IT-Dienstleisters, welcher bereits das bestehende ERP-System betreut hatte, nahm die Geschäftsleitung der Kisag AG myfactory genauer unter die Lupe. Der Lösungsumfang begeisterte dabei genauso wie das Betriebsmodell «Software as a Service», welches kostenintensive Investitionen und Ressourcen für den Systemunterhalt erspart. Nach eingehender Prüfung wurde ein erster Vorentscheid für die Einführung von myfactory gefällt. In einer zweiten Phase verglich Markus Stöckli, Leiter Strategische Projekte bei der Kisag AG, myfactory mit verschiedenen Konkurrenzprodukten. Dabei konnte die Cloud-Lösung myfactory mit dem besten Kosten-/Nutzenverhältnis überzeugen. Zudem verfügte die Software über das Potential, als Gesamtlösung im gesamten Unternehmen eingesetzt werden zu können. Nach einer rund dreimonatigen Evaluation fiel im März 2014 der definitive Entscheid auf myfactory. Danach folgte umgehend die  Planung und Koordination des Projekts zwischen Kisag, myfactory Schweiz sowie dem myfactory Partner. Nachdem die erforderlichen Systemanpassungen vorgenommen worden waren und ein Testsystem als «Spielwiese» zur Verfügung stand, wurde Mitte Mai myfactory als ERP-System im Bereich Kisag Deutschland in Betrieb genommen. Im Anschluss folgte die Konfiguration des Online- Shops, welcher im Oktober 2014 erfolgreich lanciert wurde. Mit dem Erreichen dieses Meilensteins war die Hauptphase des Projekts abgeschlossen.

Lösungskonzept

Für die Kisag AG ist der Einsatz von myfactory als ERP-System und Online-Shop wegweisend für die Einführung einer betriebswirtschaftlichen Lösung für das gesamte Unternehmen. Dementsprechend kommt dem Bereich «Kisag Deutschland» eine hohe Bedeutung zu. Um die Leistungsfähigkeit von myfactory beurteilen zu können, ist das System derzeit wie für eine unabhängige Firma der Kisag eingerichtet. Somit verfügt der Geschäftsbereich Kisag Deutschland mit myfactory über eine eigene Lösung für alle Anforderungen hinsichtlich ERP, CRM und Online-Shop. Lediglich der Bereich Finanzbuchhaltung wurde nicht aktiviert, da die entsprechenden Daten aus organisatorischen Gründen im Moment noch im alten ERP-System gepflegt werden.

Wesentlich für die Kisag war, dass das ERP/CRM-System und der Online-Shop ohne Schnittstellen auskommen und perfekt aufeinander abgestimmt sind. Um das Einrichten des integrierten myfactory Online-Shops zu erleichtern, können die Anwender auf eine professionelle Standardvorlage zurückgreifen. Auf dieser Basis kann der Shop noch ergänzt und konfiguriert werden. Dieses Vorgehen ermöglichte der Kisag eine schnelle, individuelle Umsetzung ihres ersten Webshops. Durch die nahtlose Verbindung zu den Produkt- und Auftragsdaten des ERP-Systems sowie zu den Kontaktdaten des CRM verfügt Kisag Deutschland über eine durchgängige, standortunabhängige Gesamtlösung. Dank der Cloud-Lösung myfactory können die Anwender sowohl in der Schweiz als auch im Auslieferlager in Deutschland oder mobil von unterwegs jederzeit auf das System zugreifen.

Die rasche Inbetriebnahme des Shops zusammen mit den übrigen ERP- und CRM- Funktionsbereichen ist gemäss Markus Stöckli aber auch darauf zurückzuführen, dass in kurzer Zeit das nötige Wissen aufgebaut werden konnte: «Wir haben das Schulungsangebot von myfactory genutzt. Diese Kenntnisse konnten wir anschliessend in unserem Testsystem anwenden und erweitern. Mittels Ausprobieren konnten so die wirklichen Prozesse durchgespielt und allfällige Fragen geklärt werden.»

Fazit

Die Kisag AG hat schon vor Jahren die Wichtigkeit erkannt, die Möglichkeiten des CRM- Kontaktmanagement richtig einzusetzen. Auf der Basis eines umfassenden ERP-Systems und in Verbindung zu einem modernen Online-Shop – der sich notabene automatisch (responsive Design) an die jeweiligen Anzeigegeräte anpasst – verfügt das bekannte Unternehmen über ein topmodernes IT-Gesamtsystem. Für Markus Stöckli ist dabei auch der Cloud-Aspekt von entscheidender Bedeutung: «my-factory bietet als Cloud-Lösung den grossen Vorteil, von überall auf das System zugreifen zu können. Gerade als Projektleiter, der auch das Programm am besten kennt, kann man so oft helfen, wenn ein Anwender Fragen hat. Erfahrungsgemäss geschieht dies häufig dann, wenn ich gerade nicht im Büro sitze, sondern unterwegs bin.» Auch wenn es laut Markus Stöckli nach der noch jungen operativen Phase etwas verfrüht ist, quantitative Schlüsse zu ziehen, steht für ihn bereits jetzt fest: «Sollte sich myfactory bewähren – worüber ich keine Zweifel habe –, werden wir mittelfristig eine Gesamtumstellung des ERP-Systems in Auge fassen. Das System ist sehr logisch aufgebaut und funktionell auf höchstem Niveau. Die Anwendungsbereiche sind optimal verlinkt, deshalb ist myfactory äusserst einfach zu bedienen. Wenn einmal die Prozesse erklärt sind, gibt es bei den Benutzern kaum Schwierigkeiten.» Erfahrungen hat man bei der Einführung trotzdem gesammelt. So will man bei Kisag in den zukünftigen Projekten die Abläufe vorgängig noch besser analysieren und durchspielen. Ganz nach dem Motto «Learning by Doing» können dadurch entstehende Fragen und Inputs von Anfang an in die Systemplanung einbezogen und als gemeinsame Arbeitsgrundlage für die Anwender und Programmierer verwendet werden.

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